ENTWURFSKONZEPT

Der bestehende Altbau bildet am Rand von Hohenthann einen starken Riegel in Nord-Süd Richtung aus, an dessen Ende im 90° Winkel ein kürzerer Schenkel angebaut ist. Die Situation erinnert an ein Bauernhaus mit einer angebauten Tenne. Der Altbestand greift mit seiner Formensprache die bäuerlich geprägte Gegend auf und interpretiert diese für einen Kindergarten neu. Das L-förmige Gebäude spannt mit beiden Bauteilen ein Quadrat auf und umschliesst so einen Innenhof, der sich nach Süden zur Landschaft hin öffnet. Die Größe dieses Quadrats übernehmen wir für den Neubau. Auch die Abmessung des bestehenden Hauptgebäudes ist für den Neubau bestimmend. Dadurch sind die Länge des Hauptbaus und die der Nebengebäude festgelegt. Es wird ein Gleichgewicht zwischen dem Altbau und der Erweiterung hergestellt. Beide Häuser sind durch einen Gang, die Magistrale, miteinander verbunden.

Zwischen dem Altbau und den neuen Gebäudeteilen entstehen weitere Höfe. Der erste Hof zwischen dem Altbau und dem neuen Teil bildet einen geschützten Innenhof, in dem die Kleinsten, unbeschwert, abgeschirmt von den Grossen mit Blick in die Landschaft, aber immer unter den wachsamen Augen der Betreuung, spielen können. Der zweite neue Hof der entsteht, bildet einen kleinen Innenhof für die Kindergarten-Gruppen und setzt sich im Innenraum im gemeinsamen Spielbereich fort.

Während das Dach und die Traufkante des Altbestandes im Hauptgebäudes des Neubaus weitergeführt werden, weicht die Aussenwand zum Eingang hin immer mehr zurück um so den Besucher zum Eingang hinzuführen und einen überdachten Begegnungs- und Eingangsbereich zu bilden. Diese Schrägstellung ist auch im Inneren spürbar und schafft so interessante Inneräume. Die Magistrale, die Verbindung zwischen Alt- und Neubau, bildet das Rückgrat der gesamten Anlage und ist auch Grundlage für eine Erweiterungsmöglichkeit in der Zukunft.


2015
MACHBARKEITSSTUDIE FÜR DEN NEUBAU EINES KINDERGARTENS
HOHENTHANN / OBERBAYERN


ENTWURF: RS_2 ARCHITEKTEN, MARKUS HORNIK UND NORMAN RICHTER